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von Mattin

Samstag 5Uhr, Kristina und ich starten zu einem MTB-Rennen, das sich "Iceman Challenge - 6h-MTB-Rennen" nennt.
Die Fahrt geht nach Rotenburg an der Fulda, südlich von Kassel gelegen und in leicht bergiger Umgebung. Nach der Anknunft am Zielort holen wir die Startunterlagen ab, ziehen uns um, bauen die Räder auf und begeben uns auf die Rennstrecke, die mit ca. 3km und ca. 100Hm angegeben wird.
Vom Start weg geht es erst einmal auf Teer bergauf, steil bergauf. Nach einem kurzen Flachstück auf Waldweg fährt man eine 180° Kurve, sie fällt steil ab und ist stellenweise vereist. Es folgt ein ca. 1km langer Trail, schnell und stellenweise mit fiesen Löchern und Bodenwellen. Der Rest der Strecke ist ein stetiges Auf und Ab, steil und zum Teil sehr schlammig mit Wurzeln.
Ich gebe Kristina noch ein paar Tipps zur Fahrlinie, dann startet der Wettkampf auch schon. Wir machen ab, dass Kristina startet, zwei Runden fährt und ich dann für drei Runden übernehme. Die ersten Turns funktionieren perfekt, wir liegen kurzzeitig in Führung, geben diese dann aber an ein anderes der sechs Mixed-Teams ab.
Iceman 2015 4
In den Pausen versucht jeder sich irgendwie warm zu halten und Energie nachzutanken. Die Klamotten müssen gewechselt werden, denn selbst bei -1°C - 0°C schwitzt man auf der Strecke.
Fast vier Stunden sind vorbei, ich habe Pause und versuche mich warm zu halten. Der Bildschirm des Veranstalters zeigt, dass wir knapp noch auf Position zwei fahren. Die Strecke ist mit jeder Runde schlechter geworden, beinahe wäre ich in der schnellen Abfahrt gestürzt, als ich beim Hinterherfahren hinter einem langsameren Biker kurz die Linie verlor.
Iceman 2015 3
Einige Streckenabschnitte, die zu Beginn Vollgas zu fahren gingen, muss man nun langsam und mit neuer Linie befahren. Im Fahrerlager wird von Stürzen berichtet, auch von Aufgaben. Leider erwischt es auch Kristina. In der Highspeed Abfahrt gerät sie im Schlamm neben die Spur und in ein Loch, das ihr den Lenker verdeht und das Bike aushebelt. Glück im Unglück, außer ein paar blauen Flecken, Prellungen und Kopfschmerzen ging der Sturz glimpflich aus.
Wir beschlossen das Rennen aufzugeben, Vernunft geht vor und die Saison ist noch jung.
Fazit: Die gefahrenen Rundenzeiten zeigen, dass sich das Training der letzten Wochen und Monate schon jetzt auszahlt. Zu einem erfolgreichen Finish bei einem MTB-Rennen unter solchen Bedingungen gehört auch immer etwas Glück, das hatten wir diesmal nur bedingt. An das "hätte, wenn und aber" der Platzierung am Ende machen wir uns keinen Kopf, wir greifen einfach beim nächsten Rennen wieder voll an!