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von Mattin

Eine O-CTF ist eine Fahrt durch das Gelände auf einer festgelegten Strecke, bei der Kontrollen angefahren werden müssen und es unterwegs auch Verpflegung gibt.
Das „O" steht für Orientierung, denn die Strecke ist nicht beschildert, sondern muss mit Hilfe eine GPS Tracks und Navigationsgerät gefunden und abgefahren werden.
OCTF HH 2Drei Strecken standen am Sonntag in Hamburg Harburg zur Auswahl, von 50 bis 97 km. Ich entschied mich für die goldene Mitte und meldete für die 63-km-Strecke mit knapp 900 Hm.
Der Wetterbericht hatte für diesen Tag Schnee und Temperaturen um 1°C angesagt, was auch genau so eintrat. Vorsorglich zog ich also Reifen mit grobem Profil auf und zog die Winterbekleidung im Zwiebelprinzip an.
Geplant war, dass man sich in kleinen Gruppen findet, ein bisschen sortiert nach Leistung, und dann gemeinsam die Strecke in Angriff nimmt.
Am Start gab es dann allerdings ein bisschen Verwirrung, als der Orgachef nach ein paar kurzen Hinweisen die Strecke einfach freigab und irgendwie alle losrollten. Gleich zu Beginn mussten ein paar Rampen im Wald erklommen werden, die das Feld schon deutlich sortierten. Viele mussten absteigen, da sie zu wenig Profil auf den Reifen hatten oder nicht die fahrerischen Möglichkeiten.
Stück für Stück arbeitete ich mich durch das kleine Feld nach vorn und fuhr in einer der ersten Gruppen recht zügig durch die Harburger Berge. Dabei kam richtig Freude auf, denn das Gelände dort bietet so ziemlich Alles, was man sich als MTBler so wünscht, vor allem Hügel und Trails.
OCTF HH 3So ca. ab Km 20 fuhr ich mehr oder weniger allein. Die Gruppe konnte oder wollte mir in den schwierigeren Passagen nicht folgen und ich wollte wegen der Kälte nicht warten. Bei Km 30 gab es Verpflegung, einen kurzen Plausch und die Erkenntnis, dass Fahren bei so einem Wetter viel besser ist als Rumstehen.
Allein machte ich mich auf den Weg. Darüber war ich gar nicht so traurig, denn so konnte ich mein Tempo fahren und hatte auf den Trails freie Sicht nach vorn. So ca. ab Km 40 wurden meine Füße vor Kälte taub. Immer wieder klickte ich aus und schüttelte die Beine aus, um mehr Blut in die Füße zu bekommen. Es half nur wenig.
Der Schneefall ging auf den letzten Kilometern, die unter anderem noch durch die schöne, aber an diesem Tage menschenleere Fischbecker Heide führten, in Schneeregen über.
Durchgefroren, aber zufrieden und glücklich verstaute ich nach ca. dreieinhalb Stunden mein Bike im Auto, gönnte mir eine Dusche, einen Teller heiße Suppe und, natürlich, Kaffee, bevor ich mich auf den Heimweg machte.

Fazit: Wunderschöne Strecke, fahrtechnisch relativ leicht zu meistern. Super Orga und nette Leute. Sehr empfehlenswert!