von Martin
Er gilt als der anspruchsvollste und schönste MTB-Marathon im Harz. Der Endurothon in Schierke bietet vier verschiedene Strecken, für jeden Anspruch ist etwas dabei. Ich entschied mich für einen Start über die Medium Distanz, drei Runden mit 13km Länge und knapp über 300hm pro Runde.
Schon früh stellte ich mich in den Startblock, aber nicht früh genug, wie ich bei der sehr engen Ausfahrt und dem anschließenden kurzen Steilstück auf Schotter feststellen musste. Leider hatten sich viele sehr langsame und weniger versierte Fahrer vorn in den Startblock gestellt und blockierten alle hinter ihnen Startende. Ich fuhr also schon mit etwas Rückstand in den ersten längeren Anstieg und trat ordentlich in die Pedale. Dabei konnte ich ein paar Plätze gutmachen. Nach einer kurzen Abfahrt fuhr man in einen mit großen Steinen durchsetzten Singletrail, der volle Konzentration erforderte, um Materialschäden und Stürze zu vermeiden. Es ging dabei leicht bergan, der Puls stieg merklich. Der steinige Trail ging über in einen mit Wurzeln und Steinen durchsetzten Trail, der kontinuierlich bergab ging und bei dem man ordentlich Fahrt aufnahm.
In der ersten Runde schaute ich mir die Sache erstmal etwas verhalten an, ab der zweiten Runde nahm ich den Finger von der Bremse und machte Tempo. Nun folgte ein längerer Anstieg, der größtenteils in der prallen Sonne lag und teilweise recht steil war. Der letzte Teil des Anstiegs führte auf den Plattenweg, der mal Teil der innerdeutschen Grenzanlagen war. Hier war balancieren angesagt, denn wenn man von einem der Längstege abkam, wurde man durch die Lücken ordentlich durchgerüttelt und ausgebremst. Von Runde zu Runde kam ich besser zurecht, Freunde werden dieser Plattenweg und ich aber sicher nicht mehr. Nach einer kurzen Steigung auf Schotter folgte dann eine Abfahrt im Wald, bei der man wieder voll konzentriert zur Sache gehen musste, Löcher und Wurzeln wollten bzw sollten umfahren oder übersprungen werden. Der letzte Abschnitt der Runde führte am Rand von Schierke über Wanderwege zurück ins Stadion, wo sich Start und Ziel befanden. Auf diesem Teil der Strecke konnte noch einmal ordentlich Tempo gebolzt werden.
Zu Beginn der zweiten Runde hatte sich das Feld schon ordentlich sortiert. Vor mir fuhren zwei Fahrer, die beide einen starken Eindruck machten und sich gegenseitig bei der Führungsarbeit abwechselten. Ich konnte den Abstand auf der gesamten Runde konstant halten und merkte an dem längeren Anstieg, dass ich bergauf Zeit gutmachen konnte.
Zu Beginn der dritten Runde schloss ich zu den beiden auf und setzte eine Attacke am Berg. Beide konnten folgen und hefteten sich an mein Hinterrad. Ich konnte als erster in den Trail einfahren und hatte so freie Sicht nach vorn. Zu Beginn des langen Anstiegs wollte ich eine Entscheidung herbeiführen und fuhr mit ordentlich Druck auf dem Pedal stehend die ersten drei- bis vierhundert Meter in den Anstieg hinein. Einer der beiden Mitstreiter konnte von Beginn an nicht mehr folgen, der andere klebte an meinem Hinterrad. Daran änderte sich bis kurz vor dem Ziel nichts. An einem der letzten kleinen Anstiege versuchte ich noch einmal mit einem Sprint den Konkurrenten abzuschütteln, vergebens, er zog aus dem Windschatten vorbei. Dies wäre nicht so problematisch gewesen, allerdings überholte er vor der nächsten Engstelle gleich noch einen deutlichen langsameren Fahrer, an dem ich dann nicht mehr vorbeikam, weil die Breite des Weges dies nicht zuließ.
Im Ziel gab es dann mit mit den beiden Mitstreitern aus dem Rennen eine Shake-Hands und gegenseitige Glückwünsche. Dieses Rennen hat richtig Spaß gemacht, auch wenn mehr als Platz 20 nicht drin war.