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Admin: der Artikel in der Kreiszeitung ist so schön geschrieben, da gibt es nichts mehr zuzufügen.

Mittwoch, 1. Oktober 2025, Kreiszeitung Bruchh.-Vilsen/Hoya / Bruchhausen-Vilsen/Hoya

17 Stun­den und 28 Mi­nu­ten im Lauf­schritt

19 Teil­neh­mer beim drit­ten Hun­dert­mei­len­lauf „Klee­blat­tul­tra“ in Schwar­me

KBU Start

100 Meilen, vier Marathonstrecken, liegen vor den Teilnehmern des Ultralaufs. © Fenja Barwig

Schwar­me – In Schwar­mes Sport­hal­le lau­fen die letz­ten Vor­be­rei­tun­gen für den Start des Hun­dert­mei­lers „Klee­blat­tul­tra“. Läu­fer be­fes­ti­gen ihre Start­num­mern, Schu­he wer­den ge­schnürt, der letz­te Kaf­fee wird ge­trun­ken und die letz­te Ba­na­ne ge­ges­sen. „Scheint okay zu sein“, sagt eine Läu­fe­rin und hüpft auf der Stel­le, um den Sitz ihres Ruck­sacks zu über­prü­fen. Alle ma­chen sich be­reit, um 162 Ki­lo­me­ter am Stück zu lau­fen.

Als die Uhr halb neun zeigt, er­öff­net Kai Bar­wig vom Or­ga­team die Ver­an­stal­tung: „Jetzt wird’s ernst. Wenn ihr einen Hun­dert­mei­ler lau­fen wollt, dann seid ihr hier genau rich­tig“, und sorgt damit für Jubel von den Teil­neh­mern.

Unter ihnen ist Simon Graun­ke aus Pa­der­born. Für ihn ist es eine dop­pel­te Pre­mie­re – sein ers­ter Start in Schwar­me und zu­gleich der erste Hun­dert­mei­ler. „Viele gibt es davon in Deutsch­land nicht und der hier wirk­te sehr fa­mi­li­är, das hat mir ge­fal­len.“

Der Ein­druck täuscht nicht, denn der „Klee­blat­tul­tra“ star­tet in die­sem Jahr erst zum drit­ten Mal. 2022 nah­men fünf Läu­fer teil, im fol­gen­den Jahr waren es elf. Die­ses Jahr stel­len sich 19 Sport­ler, dar­un­ter ein zwei­er Staf­fel­team, der Her­aus­for­de­rung.

Die ur­sprüng­lich 25 Start­plät­ze waren vier Wo­chen vor Start be­reits ver­ge­ben. Trotz wei­te­rer Nach­fra­ge wurde „be­wusst ge­de­ckelt“, er­klärt Bar­wig. „Wir wol­len lang­sam wach­sen, damit wir euch allen ge­recht wer­den kön­nen.“ Kers­tin Kla­sen aus dem Or­ga­team nickt zu­stim­mend. Sie hat sich die­ses Jahr um etwas Neues ge­küm­mert: Live-Tracking. Damit kön­nen das Or­ga­team und An­ge­hö­ri­ge je­der­zeit den Stand­ort der Läu­fer ver­fol­gen.

Diese Neue­rung fin­det Axel Fuchs sehr prak­tisch. Er ist einer der fünf „Wie­der­ho­lungs­tä­ter“ aus den ver­gan­ge­nen Jah­ren und läuft zum drit­ten Mal mit. „Mir war letz­tes Jahr schon klar, das machst du nächs­tes Jahr wie­der.“ Zwei Jahre zuvor fei­er­te er beim „Kleet­blat­tul­tra“ sein per­sön­li­ches Er­folgs­er­leb­nis: Es war zwar nicht sein ers­ter Hun­dert­mei­ler, „aber der erste, den ich ge­schafft habe.“ Er emp­fin­de die At­mo­sphä­re wei­ter­hin als per­sön­lich, trotz der wach­sen­den Teil­neh­mer­zahl.

Dass die junge Ver­an­stal­tung wei­ter wach­sen wird, hofft auch Schwar­mes Bür­ger­meis­ter Jo­hann-Die­ter Ol­den­burg. „Ich kann mir vor­stel­len, dass das eine Tra­di­ti­ons­ver­an­stal­tung wird“, sagt er und spricht ein gro­ßes Lob an das Or­ga­team aus, das mit Thors­ten Glatt­hor, Mar­tin Ott und Jörg Lan­ger neben Bar­wig und Kla­sen kom­plett ist. „Aber ein biss­chen ver­rückt muss man dafür auch sein,“ sagt Ol­den­burg und schmun­zelt.

Und wie füh­len sich die Läu­fer kurz vor dem Start? „Alles ent­spannt“, sagt Fuchs. „Gut, aber ein biss­chen ner­vös“, meint Graun­ke. War­nen­de Worte kom­men zu­letzt von Ott, dem Stre­cken­zu­stän­di­gen: „Passt auf euch auf, wir sind mit­ten in der Ernte. Kenn­zeich­net euch vor allem nachts mit Warn­wes­te und Licht.“ Dann soll einem ge­lun­ge­nen Lauf nichts mehr im Weg ste­hen.

Um kurz vor neun ver­sam­meln sich alle Sport­ler, Hel­fer und Zu­schau­er bei der Start­li­nie vor dem Sport­platz. Ge­mein­sam wer­den die letz­ten zehn Se­kun­den bis zum Start run­ter­ge­zählt, dann schallt ein lau­tes „Go!“ durch die Menge. Unter Jubel und Ap­plaus bie­gen die Läu­fer nach we­ni­gen hun­dert Meter um die Ecke und ver­schwin­den aus dem Blick­feld. Bis zum nächs­ten Tag wer­den sie un­ter­wegs sein, auf der klee­blatt­för­mi­gen Stre­cke mit vier Ma­ra­thon­schlei­fen, durch drei Land­krei­se und über 370 Hö­hen­me­ter.

Nach 17 Stun­den und 28 Mi­nu­ten kamen zeit­gleich ins Ziel: Bent Ja­ku­bow­ski (Jahr­gang 1980), Lars Kül­sen (1998) und Cord Za­cha­ri­as (1974). Schnells­te Frau war Kers­tin Jen­ning (1981) mit 23 Stun­den, 27 Mi­nu­ten.

KBU SiegerKBU Siegerin