von Alena
Am 5. Oktober 2025 war es endlich so weit: mein allererster Marathon! Austragungsort war Bremen – und obwohl das Wetter kühl war, blieb es zum Glück trocken. Die Bedingungen hätten also kaum besser sein können. Leider verliefen die letzten zwei Wochen vor dem Start ganz anders als geplant. Kleine Rückschläge im Training zwangen mich dazu, mein ursprüngliches Ziel zu ändern. Statt einer bestimmten Zeit wollte ich nun einfach nur
durchkommen und den Lauf genießen.
Schon beim Start spürte ich die besondere Atmosphäre: überall jubelnde Zuschauer, Musik, aufgeregte Läuferinnen und Läufer – eine Stimmung, die sofort Gänsehaut auslöste. Ich nahm mir fest vor, jeden Moment aufzusaugen, und tatsächlich klappte das: ich genoss den Lauf, klatschte mit den Zuschauern ab und ließ mich von der Energie entlang der Strecke tragen.
Überraschend schnell fand ich in meinen Rhythmus und konnte meine geplante Pace konstant halten. Ein kleiner Schockmoment kam jedoch früh – mein Blutzuckersensor fiel bereits bei Kilometer 3 aus, sodass ich ab da praktisch „blind“ bezüglich meines Diabetes unterwegs war. Trotzdem lief alles erstaunlich rund.
Ein besonderer Motivationsschub kam bei Kilometer 26: mein Freund, der als Halbmarathonläufer gestartet war, stieß zu mir und unterstützte mich auf den letzten Kilometern. Seine Anwesenheit und sein Zuspruch halfen enorm, besonders als bei Kilometer 36 der berühmte „Hammer“ zuschlug. Mein rechtes Bein schmerzte zunehmend, und jeder Schritt wurde zur Herausforderung. Doch Aufgeben war keine Option!
Die letzten Kilometer zogen sich wie Kaugummi, doch die Rufe der Zuschauer und die aufmunternden Worte meines Begleiters gaben mir immer wieder Kraft. Er versuchte, mir die verbleibende Strecke in immer kürzer werdenden bekannten „Hunde-Runden“ aufzuzeigen – das half, das Ziel näher rücken zu sehen. Und tatsächlich: Kurz vor dem Ziel konnte ich noch einmal alle Kräfte mobilisieren und sogar einen kleinen Zielsprint hinlegen.

Mit einem breiten Lächeln, erschöpft, aber überglücklich, lief ich über die Ziellinie. In diesem Moment verspürte ich einen unglaublichen Stolz – auf die monatelange Vorbereitung, auf meine mentale Stärke und darauf, dass ich wirklich meinen ersten Marathon geschafft hatte.
Und was wahrscheinlich besonders meinen Trainer Anton freut zu lesen: Das Ergebnis ist der Beweis wie wichtig ein Trainingsplan ist und motiviert mich nun noch mehr beim nächsten Mal diesen rechtzeitig zu planen und durchzuziehen. Denn eins ist klar: das war nicht mein letzter Marathon!

Über die halbe Strecke traten an: Björn (01:31:44), Alexander (1:51:31), Michael (1:57:05) und Carsten (2:00:19).
