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von Martin
Es war wie immer. Es geht viel zu früh los, Start 8 Uhr in Barrien/Syke.
Erste Gruppe formiert sich, 40er Schnitt ohne Anhalten bis ins Ziel. Ich halte mich da raus, erstmal einrollen, Gruppe suchen, bis zur ersten Verpflegung im Windschatten verstecken. Zwei Stück Butterkuchen, süßer Tee, weiter Richtung Bruchhausen-Vilsen, dann über die B6 Richtung Affinghausen.
Zwischenzeitlich zerfällt die Gruppe, einige MitstreiterInnen übersehen einen Abzweig, kleine Gruppe, also auch mal die Nase in den Wind stecken. Zweite Verpflegung, zwei Stück Butterkuchen, weiter in einer kleineren Gruppe, erste Ermüdungserscheinungen machen sich bei den MitstreiterInnen bemerkbar. Mein Diesel hat nun Betriebstemperatur und ich bringe die Gruppe zur dritten Verpflegung.
Am Buffet entdecke ich Ralf, der die erste Verpflegung ausgelassen hatte. Zwei Stück Butterkuchen, süßer Tee und weiter. Der nächste Abschnitt ist schlecht asphaltiert und in den Waldstücken sind dazu die Sichtverhältnisse schlecht. Mit einem befreundeten Radsportler vom RSV fahre ich nun zu zweit Richtung Barrien zurück.
Kurz vor dem Ziel wurde noch eine kleine Schleife eingebaut, nochmal ein paar Höhenmeter und dann bergab "nach Hause". Am Ende stehen 115km mit einem Schnitt von 34.5km/h zu Buche, fueled by sechs Stück Butterkuchen.
Es werden auch kürzere Distanzen angeboten, also merkt euch die RTF ruhig schon mal für nächsten Jahre im Kalender vor!
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- Geschrieben von: Martin
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von Martin
Tag 1 - Pommes deluxe
Am ersten Tag des Kurzurlaubs in Schleswig Holstein fuhr ich mit dem Rad gegen den Ostwind durch das landschaftlich wunderschöne Angeln direkt an die Ostsee.
Dann weiter an der Küste entlang an den äußersten Zipfel der Republik, auf die Halbinsel Holnis. Kurz darauf folgte Glücksburg auf meiner Route, ein Foto an der Promenade wurde gemacht und dann ab zu den besten Pommes im Norden, rot weiß, dazu eine kalte Cola.
Die Temperaturen erreichten mittlerweile 30°C, die letzten 40 km Richtung Ziel waren deshalb noch einmal recht fordernd, obwohl der Ostwind nun kräftig von hinten schob.
Tag 2 - Dänisches Softeis
Samstag reiste ich mit dem PKW nach Schleswig, um Kerstin lautstark auf ihrer Mitteldistanz beim Viking Triathlon zu unterstützen. Während Kerstin sportlich aktiv war, erkundeten Jens und ich das schöne Eventgelände und gönnten uns eine riesige Portion dänisches Softeis, mit Streuseln und Extrawaffel!
Tag 3 - Milchreis
Der Zufall wollte es, dass am Sonntag die RTF "Rund um die Schlei" in Schleswig veranstaltet wurde.
Gemeinsam mit einem befreundeten, sehr fitten jungen Radsportler aus Schleswig wollte ich entspannt die 112 km Runde fahren, die einmal um die Schlei herum führt. Start 9 Uhr, alle fahren los, wir nicht. Ein weiterer Mitstreiter hatte sich verspätet und musste sich noch einschreiben und die Nummer am Trikot befestigen.
Wir also allein auf weiter Flur, erstmal das große Blatt aufgelegt und ein paar kleinere Gruppen eingesammelt. Die erste Verpflegung ließen wir aus. Auf der Südseite der Schlei ging es auf wunderbar zu befahrenden Straßen Richtung Kappeln. Plötzlich tauchte in der Ferne eine Gruppe Radsportler auf, an den Trikots konnten wir erkennen, dass die vom RC Kiel kamen. Es kam dann wie es kommen musste, der Kopf ging runter, die Kette wanderte nach rechts, der Griff ging an den Unterlenker. Kurz vor Kappeln hatten wir dann Anschluss an die Gruppe und fuhren gemeinsam in die zweite Verpflegung, wo es warmen Milchreis und kalte Cola gab, eine traumhafte Kombination bei ca. 30°C!
Leider mussten wir dann feststellen, dass der gesamte Rückweg gegen den Wind gefahren werden musste. Mein junger Mitstreiter und ich versteckten uns nicht und hielten die Nase oft in den Wind. Ab der dritten Verpflegung fuhren wir dann wieder nur zu dritt oder zu viert und nach knapp 110 km erreichten wir wieder Schleswig.
Am Ende stand ein Schnitt von knapp über 32 km/h zu Buche, völlig ausreichend für die Temperaturen und den Wind. Es wurde viel geschnackt, gefachsimpelt und gelacht, das hat wirklich gefehlt.
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von Jörg
Der Beginn:
Schon oft hatte ich davon gehört, aber nie geglaubt, dass ich dort mal starten würde. Ist ja doch ziemlich weit weg.
Also, wie kam es nun dazu? Es begann im September 2021 bei unserem Urlaub am Iseosee. Wir sprachen darüber mal wieder so richtig mit dem Wohnmobil zu tingeln.
Lass uns doch mal nach Schweden reisen, am besten 3 Wochen im Juni.
Als ich das gehört habe, ratterte es sofort - Schweden im Juni - Mittsommernacht - Vätternrundan!!!!
Die Vorbereitung:
Die Registration startete am 24. November. Einen der 20.000 Startplätze zu ergattern war in den Jahren vor Corona ein Problem. Also habe ich Punkt 19:00 Uhr auf den Anmelden Knopf gedrückt und dann hieß es abwarten, ob meine Anmeldung akzeptiert wird. Wurde sie. Und somit startete die Vorbereitung - im Winterhalbjahr viel Indoor Intervalle und ab dem Frühjahr Kilometer machen an der frischen Luft. So kamen in 137 Stunden stolze 3.635 km im Sattel zusammen. Das musste als Vorbereitung reichen.
Die Anreise:
Am 03. Juni starteten wir unsere Anreise, über einen Zwischenstopp in Lübeck, ging es am Tag darauf in Rostock auf die Fähre nach Nynäshamn und dann weiter nach Stockholm.
Die nächsten zwei Wochen war erstmal Urlaub angesagt. Wir tingeln entlang des Göta-Kanals in Richtung Motala, dem Start der Vätternrundan entgegen.
Die Startvorbereitung:
Am Donnerstag erkundete ich erstmal das Eventgelände und ließ mich verführen bei den Merchandise Artikeln zuzuschlagen. Dann durfte ich noch mit dem QR-Code meiner Starterkarte meine Startunterlagen abholen. Alles top organisiert und blitzschnell erledigt.
Freitag wurde das Rad von Ferienmodus auf Rennmodus umgebaut. Andere Laufräder und Pedale ran, Schaltung nochmal eingestellt, die Taschen befestigt, die geforderten Reflektoren und Licht montiert, Startnummer vorne am Rad und den Chip an den Helm geklebt - fertig.
Klamotten schon mal hingelegt und Stullen geschmiert. Jetzt nur noch Beine hoch und hoffentlich etwas Schlaf bevor 02:45 Uhr der Wecker klingelt.
So war der Plan… aber nach dem Abendessen stellte ich fest, dass mein Hinterrad Luft verliert. Also schnell einen neuen Schlauch rein - so jetzt ist alles vorbereitet.
Die Nacht hat es komplett durchgeregnet und anstatt zu Schlafen habe ich dem stürmischen Wind in den Bäumen und dem lauten Prasseln der Tropfen auf dem Wohnmobil gelauscht. Aus den geplanten 5 Stunden Schlaf sind so ungefähr 2x 30 Minuten geworden. Um 02:30 h bin ich entnervt aufgestanden und habe angefangen mich anzuhosen. Zuvor musste ich aber noch die bereits gut verpackten Regensachen wieder aus der Satteltasche herausholen.
Der Startbereich:
Etwas zu früh kam ich im Startbereich an. Egal, so konnte ich mich noch etwas umsehen.
Es gab 3 Startkanäle. In den Torbögen wurde die Startzeit eingeblendet, immer im 2 Minuten Abstand wurden die Gruppen von ca 50-70 Radlern auf die Strecke geschickt.
Alles war vertreten, vom Modellathleten mit 1,90 m und 65 kg bis zum 1,65 m und 95 kg Kugelbomber. Manche waren aufgrund des anhaltenden Regens und 12 Grad Lufttemperatur total eingemummt, andere starteten Kurz-Kurz ohne Überschuhe.
An Rädern gab es Alles: vom 10.000 € Highend-Renner bis zum Treckingrad, Citybike mit Einkaufskorb, Tandem, Lastenrad, Klapprad - eine wilde kunterbunte Mischung von Menschen und Material.
Für mich war noch genug Zeit bei den Dixies vorbei zu schauen und am Servicestand ein letztes Mal den Luftdruck der Reifen zu checken.
Das “Rennen”:
Dann wurde auch schon im mittleren Kanal die Startzeit 04:44 eingeblendet. Ich stellte mich ca im letzten Drittel der Reihe an, da ich keine Lust auf so viel Gedränge beim Start hatte. Aber das war gar nicht nötig, denn der Startkanal füllte sich nur zur Hälfte.
Jetzt kam der Countdown, die letzten 5 Sekunden und los geht’s.
In lockerer Formation rollten wir die ersten Kilometer so hin und ich unterhielt mich mit einem jungen Schweden, der den Schweden Klassiker bestreiten will.
Die Route führt von Motala Richtung Süden nach Jönköping.
Das waren die schwersten 104 km, die ich je gefahren bin. Die ganze Strecke Gegenwind mit 25-45 km/h, am Anfang noch mit Regen. Leider hatte ich zweimal Plattfuß am Hinterrad bei km 70 und 75, konnte den Grund dafür aber nicht finden. Kein Fremdkörper im Mantel, kein Loch zu sehen… ich war kurz davor hinzuschmeißen.
Beim Depot in Ölmstad (km 87) konnte ich neue Schläuche kaufen und mit der Standpumpe nochmal auf 5 bar aufpumpen.Nach 5:37 h kam ich endlich in Jönköping an und konnte die legendären Köttbullar mit Kartoffelbrei und Salzgurke, garniert mit Preiselbeermarmelade genießen. Das tat gut, war sozusagen mein Frühstück.
Jetzt ging es um den See unten herum und eigentlich hoffte ich nun auf Rückenwind. Da inzwischen tatsächlich die Sonne heraus gekommen war und ich Zwiebelschicht für Zwiebelschicht meiner Bekleidung in der Satteltasche verstaut habe, musste ich feststellen, dass mit der aufkommenden Sonne zwar nicht die Windstärke, aber sehr wohl die Richtung gewechselt hatte. Nun blies der Wind aus Süd-West und somit ziemlich heftig von der Seite.
Egal, weiter geht’s. Bis zur nächsten großen Verpflegung bei Hjo waren es 67 km. Wie auch schon zuvor versuchte ich wenn immer möglich mich an eine Gruppe zu hängen. Das hat meistens so für 2 km geklappt, dann bin ich wieder mein eigenes Tempo gefahren. In Hjo gab es Mittagessen. Die Lasagne war nicht so lecker wie die Köttbullar zum Frühstück, aber es kam was Warmes in den Magen, das tat gut.
In ständigem Auf und Ab ging es weiter Richtung Karlsborg. Allerdings erstmal nur 20 Minuten lang - wieder ein platter Hinterreifen, das kann doch nicht wahr sein! Aber es nützt ja nichts, einen neuen Schlauch musste ich jetzt ohnehin einziehen. Mit der kleinen Pumpe bekam ich aber nicht genug Druck in den Reifen, sodass ich tatsächlich am Überlegen war die ca 8 km zurück nach Hjo zu fahren. In dem Moment kam ein Service Auto an und der Fahrer fragte, ob ich Hilfe brauche. Ja - eine Standpumpe!
Mit wieder 5 bar gefülltem Reifen aber schlechtem Gefühl, machte ich mich auf nach Karlsborg. Der Reifen hielt, das schlechte Gefühl blieb. Irgendetwas stimmt aber am Hinterrad nicht, deswegen habe ich mich entschlossen bei der Servicestation das Rad komplett checken zu lassen. Reifen und Schlauch runter, alles genau prüfen, altes Felgenband runter, vielleicht hat ja die Felge eine kleine Macke, neues Felgenband drauf.
Das war wahrscheinlich die beste Entscheidung, ab jetzt lief es alles wie geschmiert.
Für die restlichen 111 km benötigte ich nochmal 4:45 h und konnte trotz der widrigen Umstände mit Stolz geschwellter Brust ins Ziel einlaufen.
Die Organisation und Atmosphäre:
Die Strecke war super ausgeschildert und an allen kritischen Punkten standen Helfer in Warnwesten mit Fahnen und haben uns den Weg angezeigt und die Autos angehalten - wir hatten immer Vorfahrt. Löcher im Asphalt waren mit Farbe markiert, ein Teilstück ging über eine Schnellstrasse. Da war die Rechte Spur für uns gesperrt.
In den Depots gab es immer ausreichend Verpflegung, keine großen Wartezeiten und immer auch eine Station für Radservice und Massage.
Der absolute Hammer waren die Menschen entlang der Strecke. Entweder im Vorgarten oder irgendwo im Nirgendwo auf einem Klappstuhl, immer wurde angefeuert. Teilweise aus riesigen Boxen mit Hardrock oder Techno beschallt. Die ganze Region um den Vätternsee zelebriert dieses Ereignis.
Die Fakten:
Am Start waren dieses Jahr bei der 57. Vätternrundan 12.216 Radfahrer, 10.867 haben gefinished. Die Starter kamen aus 63 Nationen, wobei Schweden und Deutschland die größte Gruppe bildeten.
Meine Fahrzeit Brutto 15:30 h (Netto 12:20 h) für 315 km und 1.783 Höhenmeter
Das Fazit:
Ich hatte gehofft unter 15 Stunden zu bleiben, aber diese Rechnung hatte ich ohne den heftigen Wind und die 3 platten Reifen gemacht.
Aber die Zeit ist eigentlich völlig egal, es war ein ganz besonderes Erlebnis und eine tolle Erfahrung. Auf so einer langen Strecke mit so widrigen Bedingungen lernt man viel über sich und seinen Körper kennen ;-)
Ich bin stolz es geschafft zu haben.
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von Jörg
Eine der ersten Touren nach unserem Urlaub am Gardasee führte mich rund um Syke. Zuhause auf die Strecke geschaut, dachte ich - hmm, sieht ja aus wie der obere Teil des italienischen Stiefels. Das war der Startschuss für die Planung der Italienrunde.
Die Route habe ich sicherheitshalber in 3 Etappen ausprobiert. Die Stiefelspitze, den Absatz und Sizilien. Nur an einer Stelle musste ich etwas umplanen, da ich einen Privatweg umfahren wollte.

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- Geschrieben von: Martin
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von Martin
Es gibt Routen für das Rennrad, die taugen nicht für die Befahrung im Renntempo, mit dem Puls am Anschlag und dem Blick auf Zeit und Platzierungen. Eine solche Route ist die "Sella Ronda", eine Rennradrunde um das Sellamassiv in Nord-Italien.
Für den Familienurlaub 2021 hatte ich die Befahrung der Sellarunde mit dem Rennrad als festen Bestandteil geplant und konnte mit Andi einen ortskundigen Mitstreiter gewinnen. Andi lebt in Sillian/Osttirol, hat fundierte Streckenkenntnisse und gab auch den Impuls, die Strecke im Uhrzeigersinn zu fahren.
Vom beschaulichen Ort Corvara aus startet man in eine recht moderate Steigung zum Campolongopass, ideal zum warm werden. Es folgt eine kurze Abfahrt in den Ort Arabba, in welchem die zehn Kilometer lange Auffahrt zum Passo Pordoi beginnt.
Um auf die 2200m hohe Passhöhe zu gelangen, müssen 600Hm überwunden werden. Die Straße schlängelt sich spektakulär in Kurven den Berg hinauf. Dabei ist es absolut sinnvoll nicht am Limit zu pedalieren, denn es lohnt sich definitiv die spektakulären Felswände und Ausblicke zu genießen und den Blick ein wenig schweifen zu lassen.
Auf jeder Passhöhe machten Andi und ich Bilder und philosophierten über die Schönheit der Landschaft und des Radsports. Irgendwie kamen wir auf Übersetzungen zu sprechen. Dabei fiel mir auf, dass ich vergessen hatte eine Kassette mit Berggang zu montieren. Statt wie geplant mit einer, auch für steile Berge tauglichen, Übersetzung von 36/34 zu fahren, hatte ich nur 36/28 zur Verfügung.
Am dritten Anstieg der Runde, dem Sellajoch, mit seinen teils fiesen zweistelligen Steigungsprozenten, machte sich meine Nachlässigkeit deutlich bemerkbar und ich musste zum Teil arg kämpfen, um noch halbwegs flüssig treten zu können.
Der letzte Pass der Runde führte über das Grödnerjoch und war mit ca. 300 zu bewältigenden Höhenmetern relativ locker zu befahren. Auf der langen und schönen Abfahrt in Richtung des Start- und Zielortes Corvara machten wir Halt an einer Almhütte und stärkten uns mit Capuccino und Apfelstrudel.
Insgesamt hat die Sella Ronda eine Länge von 57km und man klettert ca. 1700Hm. Landschaftlich ist diese Runde mit das Schönste, was man auf dem Rennrad fahren kann!
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- Geschrieben von: Jörg
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von Jörg
Für 2021 hatte ich nichts Konkretes geplant. Ich wollte irgend eine mehrtägige Tour machen. Da kam der spontane Urlaub in Schleswig-Holstein doch gerade recht.
Ziel war also der Plöner See. Anreise: Wenke mit dem Wohnmobil und ich mit dem Rad.
Der direkte Weg erschien mir zu langweilig, da hatte ich die Idee den Nord-Ostsee-Kanal entlang zu fahren.
Los ging es am Sonntag um 8:00 Uhr mit vollem Reisegepäck.
Über Oyten, Tarmstedt und viele weitere Dörfer nach Krautsand. Dort wollte ich auf dem Campingplatz übernachten. Als Ich ca 15:00 Uhr dort ankam, dachte ich mir, das ist doch noch viel zu früh fürs Nachtlager. Also weiter zur Fähre nach Wischhafen.Kurz vor dem Fähranleger steht mir die Straße im Weg, und zwar senkrecht in Form einer Sperrwerksbrücke. Ein kleines Schild macht darauf aufmerksam, dass die Brücke erst wieder ab 17 Uhr herunterfährt! Na toll, die Fähre kann ich sehen, komme aber nicht rüber.
Also wieder zurück am Deich und den Umweg über die Straße genommen. 50 min später bin ich endlich auf der anderen Seite und kann mit der Elbfähre nach Glückstadt übersetzen.
Mein Plan war mir in Brunsbüttel, dem Startpunkt des Kanals, eine Unterkunft zu suchen.
Leider war (angeblich) nichts mehr frei. Also musste ich noch ein Stück weiter, aber vorher gab's beim ortsansässigen Italiener eine große Portion Pasta.
Mein Übernachtungsziel war ein Schlafplatz von “wildes Schleswig-Holstein”. Unter diesem Namen findet man legale Plätze zum Campen. Tja, da waren am ersten Tag mit 203 km doch schon deutlich mehr zusammengekommen als geplant.Das Nachtlager war schnell eingerichtet und mit Blick in den Himmel und dem Tanz der Fledermäuse konnte ich etwas ausruhen.
Früh am nächsten Morgen ging es weiter. Erstmal zwei Stunden am Kanal entlang. Um 7:00 Uhr öffnete ein REWE in 4 km Entfernung - für einen Kaffee ist das ein lohnenswerter Umweg! Frisch gestärkt und mit aufgefülltem Proviant ging es weiter am Kanal entlang, immer mal wieder mit einer kleinen Fähre die Seite gewechselt.
Der Plattenweg war sogar besser als erwartet, aber zugegebenermaßen ist die Route eher langweilig. Wenn man auf der Landkarte den Verlauf des Kanals sieht, denkt man der macht viele Kurven. Aber eine Kurve für ein Containerschiff ist eben trotzdem 1-2 km geradeaus für einen Radfahrer.
Um 12 Uhr war ich am anderen Ende des Kanals, an der Schleuse in Kiel-Holtenau.
An der Kiellinie habe ich mich wieder verpflegt und in Erinnerungen geschwelgt. Ziemlich genau vor 30 Jahren hatte ich in Kiel studiert - die Stadt hat sich doch sehr verändert, insbesondere der Stadtteil Gaarden in dem ich wohnte.
Aus Kiel raus Richtung Plön waren es mir wieder mal eindeutig zu viel Ampeln.
Ankunft am Zielort um 15:30 Uhr noch vor dem Wohnmobil. Dann statt Duschen eben erstmal nur die Füße ins Wasser stellen.
340 km in 2 Tagen ist natürlich keine sportliche Meisterleistung, sollte es aber ja auch nicht werden.
Ich wollte einfach nur Spaß haben und locker durchs Land radeln. Das hat geklappt und ruft nach Wiederholung.
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- Geschrieben von: Martin
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von Martin
Mit etwas Verspätung und zur Stärkung des Fernwehs ein kleines Rennrad-Urlaubs-Video aus den wunderschönen Dolomiten.
Hier der Link zu YouTube
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- Geschrieben von: Kerstin
- Kategorie: Radsport
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von Kerstin
In Ermangelung von wirklichen Wettkampfangeboten, waren wir von Mattin auf diese „Veranstaltung“ aufmerksam gemacht worden… man fährt eine vorgegebene Strecke anhand einer gpx-Datei, holt sich an Kontrollpunkten seine „Stempel“ und wird in die virtuelle Finisher-Liste eingetragen.
Im „Angebot“ sind eine „Gold“, „Silber“ und „Bronze“-Wertung, je nachdem, ob man das Ganze in 1, 2 oder 3 Tagen absolviert.
Der „Haken“ an der Geschichte: die Strecke liegt im Erzgebirge, ist 300 km lang und hat 6000 Höhenmeter zu bieten - genau das Richtige, um damit unseren Sommerurlaub einzuläuten!
Am Sonntag reisten wir an und bekamen dann in der Unterkunft unsere Starterbeutel mit einigen give-aways und unseren Kontrollkarten – die Streckendatei hatten wir bereits einige Tage zuvor per Mail erhalten und auf die Radcomputer geladen.
Montag um kurz vor neun rollten wir dann los, zunächst einige Kilometer „anrollen“ bis wir auf der Strecke waren. Der erste Kontrollpunkt „Bärenstein“ lag dann auch gleich schön „oben“ am Ende eines lang-gezogenen Anstiegs… ein Szenario, dass sich mehrfach wiederholen sollte, aber wegen der Höhenmeter waren wir ja gekommen.
Das Schöne ist ja, dass man sich nach den Anstiegen meist mit Abfahrten belohnen kann – die nur leider unverhältnismäßig schnell vorbei gehen. Weiterer Vorteil des Bergauf-Fahrens ist natürlich, dass man viel mehr von der schönen Landschaft sehen und genießen kann – und davon gab es reichlich.
Die Streckenführung ist wirklich traumhaft, auf kleinen Nebenstraßen mit nur sehr wenig Verkehr, durch noch intakten Wald und viele kleine Ortschaften, die zum Teil wirklich sehenswert zurecht gemacht waren: altes Fachwerk, schöne Dorfplätze – einfach herrlich!
Nach 158km, ca. 2600HM und 7 Stunden Fahrzeit hatten wir unser Quartier in Bärenfels erreicht; jetzt hieß es, mal was „Richtiges“ essen (lecker, Käsespätzle!) und dann gingen auch schon bald die Lichter aus.
Am nächsten Tag starteten wir wieder um kurz vor 9 Uhr, erstmal mit einer kurzen, noch recht frischen Abfahrt, aber schon bald sollte uns wieder warm werden auf dieser insgesamt längsten Etappe mit den meisten Höhenmetern – ich hatte schon etwas Sorge, wie ich den Tag überstehen würde… immer von Kontrollpunkt zu Kontrollpunkt denken, erwies sich als gute Taktik! Allerdings ist es schon auch eine (mentale) Herausforderung, wenn man nach dem Kontrollpunkt in Niederlautenstein das Schild mit „18% Steigung“ sieht und feststellen muss, dass dieser Ort komplett „am Hang“ liegt und sich wie Kaugummi in die Länge zieht – egal, mit „Kreuzen“ ist der Weg zwar länger, aber weniger steil und man kommt irgendwann auch oben an.
Auf der Etappe von den Greifensteinen nach Rittersgrün bin ich dann kurzfristig durch (m)ein Leistungstal geschritten, aber nach einem „Extra-Gel“ und dem Halt an der Versorgungsstelle in Rittersgrün, war das Ende ja quasi schon fast in Sicht… „nur noch“ auf den Fichtelberg – und den einen fiesen Anstieg dazwischen wollen wir auch nicht überbewerten: das Ausblick war definitiv eine Belohnung!
Vom Fichtelberg ging es dann zügig runter nach Oberwiesenthal und nach einem kurzen Stopp dort hieß es „abrollen“ Richtung Unterkunft, die wir nach 153km, 2900hm und 7:20h im Sattel stolz und glücklich erreichten.
Der Stoneman Miriquidi war ein tolles Erlebnis für uns und zur Nachahmung definitiv zu empfehlen (man kann die Strecke ja auch in mehr als zwei Etappen absolvieren ).
Nähere Informationen auch hier:
https://road.stoneman-miriquidi.com/stoneman-miriquidi-road-2020-c-edition/
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- Geschrieben von: Super User
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von Jörg
In Zeiten von Corona werden die Leute erfinderisch. So wurde zum Beispiel die erste Deutsche Gravel Serie - orbit360 ins Leben gerufen. Es gibt 16 Strecken, in jedem Bundesland eine, die man im Zeitraum Anfang Juli bis Anfang September bestreiten kann.
Je nach Anzahl der gefahrenen Tracks bekommt man Punkte und dann noch Zusatzpunkte je nach Platzierung.
Aber Punkte und Platzierungen interessierten mich nicht, ich fand die Idee dahinter toll und wollte unbedingt einen oder sogar mehrere Orbits fahren.
Da ich momentan Freitags Kurzarbeit habe und die Wettervorhersage perfekte Bedingungen versprach, sollte es Donnerstag direkt nach (vorverlegtem) Arbeitsende los gehen.
Das Rad war hergerichtet, alle Utensilien verstaut und die Kofferwaage zeigte den einsatzbereiten Renner mit stolzen 20,5 kg an. WAS? Jörg, was hast du da wieder alles eingepackt, was du am Ende doch nicht benötigst?
Kurz reflektiert und gedacht, dieses Zusatzgewicht hattest du am Jahresanfang noch alles auf der Hüfte, also stell dich mal nicht so an!
Rad ins Auto und ab nach Bremen, geparkt auf dem Firmenparkplatz und im Bereich des Flughafens in den Track einsteigen. So war der Plan.
Allerdings wollte mein Garmin mir die Strecke nicht anzeigen. Nach drei Versuchen den Garmin mit Komoot zu synchronisieren, beschlich mich der Verdacht, dass das mit dem Cyberangriff auf Garmin zusammenhängt.
Was tun? Zurück nach Hause, Garmin per Kabel an den Laptop angeschlossen, Track aufgespielt, AUSPROBIERT!!! und wieder ab nach Bremen.
Das fing ja gut an. Also nochmal den Startknopf gedrückt, allerdings erst um 18 Uhr, 3 Stunden später als geplant. 15 km später Plattfuss - ein klassischer Snakebite. Bin in eine von Grasbüscheln verdeckte Längsspalte im Betonweg geraten.
Spätestens jetzt war klar, dass dieses Abenteuer unter keinem guten Stern steht.
Aber kein Problem, in meinen 11 kg Gepäck war ja auch ein neuer Schlauch und Panzertape für den Mantel. Mit der kleinen Pumpe wieder Luft drauf und weiter.
Das Schlimmste hast du jetzt hinter dir - dachte ich.
Es ging in Richtung Oldenburg auf schönen Singletrails durch Wald und Flur. Allerdings waren auch einige Passagen dabei, da fragte ich mich, ob das wirklich sein muss. Der Track führte durch richtig überwucherte Pfade, die fast nicht zu erkennen waren. Wieder auf offener Strecke kamen die Sandwege - muss das wirklich sein?
Schon nach ein paar hundert Metern war für mich kein Vorankommen mehr und ich musste bestimmt einen Kilometer weit schieben.
In schönem Wechsel ging es so weiter - schwer zu befahrene Singletrails im Wald und nicht fahrbare Abschnitte im Sand. So machte das leider keinen Spaß, ich wollte eigentlich auf Schotter fahren und nicht mein Rad durch die Norddeutsche Tiefebene schieben.
Bis Sonnenuntergang hatte ich gehofft etwa 1/3 der Strecke, also ca 100 km hinter mir zu haben.
Das hat bei Weitem nicht geklappt. Bei km 75 um kurz nach 22:00 Uhr habe ich meine Einmannschlaftüte aufgebaut.
Zuerst konnte ich nicht einschlafen, die Anstrengung der letzten 4 Stunden arbeitete in mir. Irgendwann bin ich aber doch weggeschlummert und habe erstaunlicherweise bis kurz nach 5 Uhr gepennt.
Bis das ganze Gerödel wieder eingepackt war (hat sich das Volumen über Nacht verdoppelt?) dauerte es, so dass ich gegen 6:00 h wieder aufs Rad stieg.
Nach kurzer Asphaltstrecke der nächste Sandweg, 13 km lang, immer wieder musste ich absteigen und schieben. Aber die Bereiche, die fahrbar waren, gingen richtig an die Substanz.
Frühstück gab es in Ovelgönne beim Bäcker und auch Nachschub für die Wasserflaschen. Nach Ovelgönne zuerst wieder Sandwege, dann wurde es grüner - sehr viel grüner! Das hüfthoch wuchernde Gras lies mich den Weg fast nicht mehr erkennen. Außerdem verfing es sich in der Schaltung, hielt mein Rad fest, welches mich daraufhin abwarf. Nichts passiert, also weiter.
Spätestens jetzt überwogen meine Zweifel, ob diese Geschichte gut für mich ausgeht. Den Rest gab mir der Blick auf das Schilffeld - hier durch - muss das wirklich sein?
Am Ende des Schilfweges ging es an einer Kuhweide mit Schwarz-Weißen vorbei. Doch der gespannte Stacheldraht wollte genau das verhindern. Ein paar Sandwege weiter, endlich am Jadebusen angekommen, war meine Kraft schon ziemlich erschöpft. Ein anderer Teilnehmer hatte geschrieben, dass ab hier die Kilometer nur so purzelten. Darauf wartete ich vergebens. Obwohl fast durchgängig auf Asphalt benötigte ich für die 38 km 1 3/4 Stunden.
Im Kopf fingen diverse Berechnungen an. Selbst wenn ich das Tempo beibehalten könnte, würde ich in die nächste Nacht hinein fahren. Die Kraft ist aber aufgebraucht. Also aussteigen, nach 169 von 323 km. Oder abbrechen und ganz normal auf der Strasse zurück - aber die Kraft ist aufgebraucht! Oder Wenke, die mich retten kommt, entgegenfahren. Bis zu ihrem Feierabend und der Tour nach Bremerhaven könnte ich noch ca 4 h weiter fahren, also so 50-60 km. Und dann? Wofür? Auf der Fähre überzeugten mich meine Beine, dass es für heute Schluss ist.
Leider - mein erstes DNF in einem angemeldeten Event! So hatte ich mir das natürlich nicht vorgestellt. Aber die Streckenführung lag ganz eindeutig über meinen Fähigkeiten. Es gibt keine Ausrede, es lag an mir, denn etliche andere Teilnehmer haben die Herausforderung gemeistert. Euch zolle ich meinen Respekt!
Als Fazit nehme ich aber auch vieles Positive mit. Diese Art Radfahren (ohne Sand, Schilf und MTB-Trails) macht mir Spaß und die Übernachtung im Minizelt war witzig. Am Packmaß und den Zusatzkilos kann noch gefeilt werden.
Auf ein nächstes Mal
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- Geschrieben von: Kerstin
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von Kerstin
Da ja in diesem Jahr leider alle Wettkämpfe und somit Saisonhöhepunkte ausfallen, musste auch ich mich mit dem Gedanken anfreunden, am 21. bzw. 28.06. nicht beim „Double Half“ in Arendsee respektive Uelzen am Start zu sein… ☹
Nachdem Martin und Jörg im letzten Jahr mit dem Rad zum Anfeuern nach Uelzen gekommen waren und danach dann – vor der Rückreise mit Silvia und Magnus „im Bulli“ - die „obligatorischen Pommes“ beim „Binnen und Buten“-Grill vertilgt hatten, war die Streckenplanung für einen „Ausflug“ vorhanden.
Gesagt, getan… also, statt Halbdistanz-Triathlon dann eben eine Art „Radmarathon“ – meine bisher längste, jemals zurückgelegte Strecke belief sich auf 165km… aber ich hatte mit Jens ja einen MSR- und Bimbach-erfahrenen Marathonfahrer an meiner Seite (bzw. VOR mir). ? So stiegen wir am Sonntag um kurz vor acht auf die Räder – der Himmel war bewölkt, es war trocken und der Wind kam aus Südwest… somit für den überwiegenden Teil des Hinweges von hinten.
Nachdem wir bereits nach 2 km einen kurzen Stopp einlegen mussten, um die Technik „einzunorden“, rollten wir dann herrlich über wenig befahrene Straßen, durch Truppenübungsgelände, schöne Waldstücke, teils dann sogar im Sonnenschein Richtung Osten. Kurz vor „Mittag“, gegen 11:45 waren wir am Etappenziel und gönnten uns „Pommes-rot mit 0.4 Cola“ - lecker! Anschließend wurden an der benachbarten Tanke noch kurz die Trinkflaschen wieder aufgefüllt und schon wurde der Rückweg in Angriff genommen… man ahnt es: in Richtung Westen hatten wir natürlich entsprechend mit dem böigen, seitlichen Gegenwind zu kämpfen, aber es lief erstaunlich gut: die Beine oder Kondition waren weniger ein Problem als die verspannte Schulter- und Nackenmuskulatur… zwischendurch tröpfelte es ab und zu ein wenig, aber das war eher erfrischend.
Das letzte Stück der Strecke haben wir dann windbedingt etwas abgeändert, so dass wir gegen 17:00 Uhr mit gut 230km „auf der Uhr“ wieder auf den Hof gerollt sind.
Fazit: so schlimm ist das gar nicht, so weit mit dem Rad zu fahren! ?
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